Eigentlich wollte ich ein seriöses Studium anfangen und später einmal einen ehrbaren Beruf ergreifen. Doch dann wurde mein Theater-Hunger geweckt - und zwar durch einen schulischen Theaterkurs, der so langweilig war, dass ich beschloss, Marc-Uwe Klings „Die Känguru-Chroniken“ auf die Bühne zu bringen, um meinen Mitschülern und mir selbst zu beweisen, dass Theater auch Spaß machen kann. Sogar so viel Spaß, dass weitere Stücke folgten – nach der Schule schrieb, inszenierte und spielte ich noch zwei weitere Theaterstücke im Contra-Kreis-Theater in Bonn - „Die Drei Musketiere - Ein Zwei-Mann-Stück“ und „ICH weiß, was du im Sommer 2037 tun wirst“. Dann entdeckte ich mit 16 das Kabarett für mich...
Mein erstes Programm namens „Der Tag des jüngsten Gesichts“ war eigentlich nur als ein kleines Projekt unter vielen gedacht, wurde aber so gut aufgenommen, dass ich mich voll und ganz aufs Kabarett konzentrierte. Erst recht, als mir das die renommierte "Leipziger Pfeffermühle" einen Platz im Ensemble anbot. Kurzerhand zog ich nach Leipzig und lernte per Zufall den sächsischen Kabarettisten Meigl Hoffmann kennen. Zusammen brachten wir einen Tag vor Beginn meiner Volljährigkeit unser Programm „Der führerlose Aufzug“ auf und über die Bühne.
Es folgten weitere Stücke für die Pfeffermühle - „Alles auf Anfang“ und „Bio aus Rio" - sowie den Contra-Kreis, nämlich „Es geht um die Welt". Meigl Hoffman und ich wurden Teil der Kampagne "So geht sächsisch" des Freistaats Sachsen und seit 2021 bin ich mit meinem aktuellen Solo-Programm auf Tournee: „Der letzte Schrei". Im Winter 2022 brachten wir den gefeierten ersten Jahresrückblick der Leipziger Pfeffermühle namens „Jahr und Amen"auf die Bühne. Nach dem Programm "Schildbürger 2.0“,, das ich für die Kollegen geschrieben und inszeniert hatte, verließ ich im Herbst 2023 die Pfeffermühle, um ein neues Kapitel aufzuschlagen:
Das Weimarer Kabarett. Im historischen Speicher des Kirms-Krackow-Hauses spiele ich ab sofort zusammen mit den Pianisten Thierry Gelloz und Daniel Gracz regelmäßig Shows. Außerdem sind wir bundesweit auf Tournee.
Bernard Liebermann, 14.04.2024
Was sagt die Presse dazu?
Allerhand Lobendes. Aber wer will das schon hören? Wenn Sie bis hier unten gescrollt haben, dann kann Sie vermutlich nichts mehr abschrecken. Nicht einmal dieses Best-of der schönsten Verrisse meiner Arbeit:
"Für einen Meister fehlt es noch an Profil (...) Mit viel Vorschusslorbeeren kam der 18 Jahre junge Kabarettist nach Memmingen (...) Hier wurde deutlich, dass Humor nur wirkt, wenn er durch Lebenserfahrung abgedeckt ist" - Markus N., Memminger Zeitung, 2019
"Der Pimpf im Mühlen-Team (...) schließt seine Neigung zum vornehmlich gemütlichen Sprachwitz frohgemut mit ebenso gemütlicher Politsatire kurz. Was der Satire erwartungsgemäß nicht gut bekommt." - Steffen G., Leipziger Volkszeitung, 2021
"Liebermann greift auf Humor-Elemente zurück, die zurecht auf den Kabarettbühnen selten geworden sind." - Janina F., Leipziger Volkszeitung, 2023
"Liebermanns bemühte Wortwitze weisen in etwa die Energie eines toten Gauls auf. (...) Musikalisch macht er so ziemlich alles falsch, was man falsch machen kann." - Thomas K., General-Anzeiger Bonn, 2024
Ich gelobe Besserung!
Fotos: Ingo Bollhoefer Photography, Jojo Ludwig
"Gags steigen auf wie Raketen in einer Silvesternacht."